Garry Disher „Desolation Hill“

Vom Desolation Hill hat man einen weiten Blick auf Büsche und Steinwüste – ein unwirtlicher Ort. Er gibt den Namen für den 4. Band der Reihe um Constable Hirsch, dem wir gern auf den Schotterpisten durchs Farmland folgen.
Niemand kann die australischen Outbacks so gut beschreiben wie Garry Disher. Seine Hauptfigur Constable Paul Hirschhausen, genannt Hirsch, ist einiges gewöhnt und patrouilliert verlässlich mit seinem Toyota auf den holprigen Wegen, immer auch mit einem verständnisvollen Blick auf die sozial schwierigen Verhältnisse. Die Suche nach einem verschwundenen Backpacker aus Belgien führt ihn auf die Farm Dryden Downs, wo ihn manches befremdet. Es ist Coronazeit, und alle drehen ein bisschen durch; Coronaleugner und Verschwörungstheorien gehen um. Dass die Tochter seiner Freundin massiv online gemobbt wird, bereitet Hirsch schon genug Sorgen, da findet er eine verkohlte Leiche am Straßenrand. Und als dann noch ein Hund durchdreht, beginnt Hirsch zu ahnen, wo ein paar Fäden zusammenlaufen – doch da kommt ihm die Bundespolizei dazwischen.
Desolation Hill ist ein Krimi, der nicht nur durch stimmige atmosphärische Beschreibungen und die sympathische Figur des Constables besticht, sondern auch durch seinen raffiniert komponierten Spannungsaufbau. Bis sich am Ende alles zu einem fulminanten Showdown zusammenfügt, vergeht eine lange Weile – großartig!
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy