Robert Harris „Abgrund“
Gern hat er sich mit deutlich jüngeren Frauen umgeben: Premierminister H.H.Asquith. Die 35 Jahre jüngere Venetia Stanley erhielt bis 1915 ganze 560 Briefe von ihm, teils mit Staatsgeheimnissen. Robert Harris hat aus diesem echten Stoff einen spannenden Pageturner gemacht.
London im Sommer 1914, es ist heiß. Und Europa taumelt in den Abgrund, auch die Diplomatie kann eine Katastrophe nicht verhindern. Der britische Premier Asquith, ein viktorianischer Liberaler, führt sein Land unfreiwillig in den Krieg, Lichtblick in den Krisenzeiten sind seine geheimen Treffen mit Venetia Stanley, einer klugen Frau aus der Oberschicht, die das Risko liebt. Und die Macht. Mit ihr teilt der Premier den Inhalt geheimer Staatspapiere, und während einer Spazierfahrt im Napier, dessen Innenraum sich leicht in ein Separée verwandelt lässt, entsorgt er sorglos die Schnipsel heikler Telegramme aus dem Autofenster. Nicht ahnend, dass diese von achtsamen Londonern aufgesammelt werden und zur Spionageeinheit des Special Branch gelangen. Detective Inspector Paul Deemer wird beordert, diese Sache aufzuklären, während der Erste Weltkrieg ausbricht. Die nationale Sicherheit ist mehr als bedroht, und Winston Churchill als Erster Sealord bei Gallipoli wird mehr als eine dicke Zigarre verpasst bekommen…
Fakten und Fiktion hat Robert Harris zu einem wunderbaren und äußerst unterhaltsamen Politthriller zusammengestrickt – mit viel Sinn fürs Detail und dem typisch britischen Humor! Toll!