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Martin Mosebach „Die Richtige“

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Ein Kammerspiel, ein Künstlerroman, vor allem aber ein kunstfertiges Stück Literatur – das ist der neue Roman von Martin Mosebach. Es geht um Kunst und die Menschen um die Kunst herum, die hier raffiniert und nicht ohne einen gewissen Manierismus zur Darstellung kommen.

Louis Creutz ist ein erfolgreicher Maler, der alles seiner Arbeit unterordnet. Eigentlich ein genau kalkulierender Unsympath, der auf der Bühne seines Ateliers seinen Auftritt pflegt. Sein Sujet sind die Frauen, genauer: „die malerische Erfassung des weiblichen Körpers.“ Kurz: perfekte Akte. Doch ohne Mäzene geht es nicht, so folgt er nur zu gern der Einladung eines befreundeten Ehepaares nach Venedig, wo er Astrid kennenlernt. Und sie flugs mit einer kleinen Intrige an den erfolgreichen Unternehmer Dietrich als Ehefrau vermittelt. Und so entspinnt sich eine spannende, mit überraschenden Wendungen gespickte Geschichte um eine kleine Gruppe an interessantem Personal.

Martin Mosebach beschreibt seine Figuren nicht, er malt sie mit offensichtlichem Genuss mit Worten, nicht ohne Scharfzüngigkeit – zum großen Vergnügen seiner Leser. Fein ausgelotete Dialoge, ein ruhiges, genau gesetztes Erzählen und ein langer Spannungsbogen mit überraschenden Wendungen geben diesem Roman die veredelte Würze. Man täusche sich aber nicht: auch Kunstwerke können Täuschungen sein!

 

ISBN 978-3-42328455- 4    € 26,-

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