Raphaela Edelbauer „Die Inkommensurablen“
Inkommensurable stehen in der Mathematik nicht rational zueinander, passen einfach nicht zusammen. Ein sperriger Titel für den neuen furiosen, ziemlich verrückten und mit viel Detailfreude erzählten Roman von Raphaela Edelbauer.
Die Weltstadt Wien am Vorabend des Großen Krieges kurz vor Ablauf des Ultimatums bietet den Schauplatz, an dem vier junge Menschen wie in einem Traum durch die noch alte Welt taumeln. Hans ist Pferdeknecht und in die Hauptstadt gekommen, um die Psychoanalytikerin Helene Cheresch, die einen Sufragettenclub unterhält, aufzusuchen. Er trifft auf Klara, eine eher rätselhafte Mathematikerin, die als eine der ersten Frauen in Wien in ihrem Fach promovieren wird. Und er lernt Adam kennen, einen Sprössling einer adligen Familie, musikalisch hochbegabt, ein wenig angekränkelt allerdings. Und während in der Stadt Kriegstaumel herrscht, verbringen die drei jungen Leute den Abend und die Nacht, mit Musik, Mathematik, mit Gesprächen über Metaphysik und Träumen.
Eine überbordende Sprache mit knalligen Bildern; erschreckend zeitnah. Man rotiert in den Emotionen, so wie die Figuren dieses Romans, die am Ende nicht zusammenkommen.
„Ja, man stürzt in dieses Buch und in die letzten Tage des alten Europa, als fiele man in einen wilden Fiebertraum.“ Florian Illies
Dieses Buch empfiehlt Ulrike Groffy