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Maxim Leo „Wo wir zu Hause sind“

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Maxim Leo Wo wir zu Hause sind

Eine jüdische Familie wird im dritten Reich in die ganze Welt verstreut – wie geht man damit um, wenn die Heimat auf so furchtbare und grausame Weise verloren geht? Maxim Leo begibt sich in seinem neuen bewegenden Buch auf die Spuren seiner eigenen Vergangenheit.

Maxim Leo ist französisch-deutscher Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller und lebt in Berlin, der Stadt, wo einst seine Familie zu Hause war. Auf den Spuren dreier Frauen aus Berlin ist er lange unterwegs gewesen und hat viele Familienangehörige befragt, in erhaltenen Tagebüchern und Briefen gelesen, noch mehr Bilder angeschaut. Ilse, Irmgard und Hilde leben nicht mehr, aber ihre Lebensgeschichten leben fort: Sie, die sie alle auf dramatische Weise vor den Nazis fliehen mussten, ihre Leben völlig neu beginnen:

Hilde geht mit ihrem Mann Fritz Fränkel, einem Freund Walter Benjamins, nach Paris und schließlich allein mit ihrem Sohn nach England, während ihre Schwester Irmgard gemeinsam mit ihrem Mann Hans nach Israel auswandert und dort in einem neugegründeten Kibbuz lebt und den Aufbau Israels mitgestaltet. Die jüngere Cousine Ilse ist in einem Idyll in Rheinsberg aufgewachsen, eine Kindheitserinnerung, die sie nie loslassen wird – auch während der Internierung in einem französischen Lager nicht – sie überlebt im Untergrund.

„Die Geschichte meiner Familie scheint wie ein Pendel zu sein, das langsam zurückschwingt“, schreibt Maxim Leo gleich zu Beginn seines Buches, das für ihn vor allem zwei Erfahrungen birgt: dass es in ihm selbst ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl gibt und wie stark die Sehnsucht bei allen nach ihrer verlorenen Heimat ist. Ob aus Israel, London oder Frankreich, auch die Enkel und zahlreichen Cousins und Cousinen kommen heute in die deutsche Hauptstadt zurück und erleben dort eine Geborgenheit, die sie neu entdecken.

 

ISBN  978-3-462-05081-3    € 22,-

 

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